10 Dinge, die ein Milcherzeuger für Transitkühe machen muss
Artikel gepostet am August 11, 2017, 17:12:48
Die Transitperiode entscheidet darüber, ob eine Laktation und wahrscheinlich das gesamte produktive Leben einer Milchkuh topp oder ein Flopp wird.
Mach es richtig, und die Kühe sind startklar für eine gesunde und ertragreiche Laktation. Wenn Du es falsch machst, enden die Kühe in der Krankenbox und werden Kandidaten für eine verfrühte Ausmerzung.
"Ändere Deine Denkweise, die Transitkuh als ein Tier anzusehen, das krank werden kann, hin zur Chance für optimale Leistung und Fruchtbarkeit. Fang an, indem Du das Ende schon im Kopf hast," sagt Tom Overton, Dairy Management Spezialist an der Cornell Universität.
Die Ziele müssen neben der Optimierung der Milchproduktion der Erhalt der Body Condition bzw. ein möglichst geringer Gewichtsverlust nach dem Kalben sein. Außerdem soll die Kuh möglichst keine Stoffwechsel-erkrankung haben, eine optimale Immunreaktion zeigen, die Geburt gesunder Kälber und die Aufzeichnung der ersten Brunst nach dem Kalben. "Alle unsere hochleistenden Betriebe setzen alle diese Ziele um," sagt Overton.
Empfohlene Partikelgröße im Einsatz des Penn State Particle Separators
Partikelgröße
TMR laktierende Kuh
TMR Trockensteher
Maissilage
Heulage
Stroh/Heu für TMR6
> 1,91cm
6 bis 10%
10 bis 20%
5 bis 10%
10 bis 20%
33%
0,79 bis 1,91 cm
45 bis 55%
50 bis 60%
45 bis 65%
45 bis 75%
33%
Bodensatz (<0,79cm)
45 bis 55%
50 bis 60%
30 bis 40%
20 bis 30%
33%
Übernommen aus den Penn State Richtlinien von T. Overton, September 2013
Um diese Ziele zu erreichen, hat Overton eine Top 10-Liste mit Strategien für Fütterung und Management im Einsatz:
Achte auf die Versorgung mit Makro-Mineralien und auf das korrekte Verhältnis von Kationen / Anionen bei den Trockenstehern, besonders in den letzten zwei bis drei Wochen vor dem Kalben. Begrenze die Gabe von Kalium und Natrium, zusammen mit anderen anionischen Spurenelementen -, die hiervon zu verabreichenden Mengen richten sich nach dem berechneten Kation/Anionen - Verhältnis in der Ration. Das gilt ebenfalls für Magnesium und Kalzium.
Kontrolliere die Energieaufnahme zu Beginn und zum Ende der Trockenstehphase. Sowohl eine zu niedrige Energieversorgung wie auch ein Überschuss sind von Übel.
Füttere ausreichend verdauliches Protein vor dem Kalben. Der Schwerpunkt sollte auf Futtermitteln mit geschützten Proteinen und Aminosäuren liegen.
Das Fütterungsmanagement muss passen - jeden Tag! Sorge dafür, dass Deine Kühe nicht aussortieren! Die längsten Stroh- oder Heuteile sollen nicht größer als 3,8 cm sein. Der Trockenmassegehalt der TMR muss zwischen 46% und 48% liegen. Wenn notwendig - füge Wasser hinzu.
Sorge für einen sauberen Stall mit bequemen Liegemöglichkeiten. Frisches Wasser ist wichtig! Große und gepflegte Stallungen oder saubere, trockene Liegeboxen sind für den Kuh-Komfort unverzichtbar!
Vermeide Hitzestress. Hitzestress in der Trockensteherperiode kann zu geringeren Geburtsgewichten der Kälber führen. Die passive Immunabwehr wird oft nicht oder nur unzureichend weitergegeben, zusätzlich ist die Immunfunktion bei Kuh und Kalb schwächer. Die Futtereffizienz und die Milchleistung in der ersten Laktation nehmen ab.
Die Frischmelker müssen Grundfutter von hoher Qualität und Verdaulichkeit fressen. Hohe Anteile von unverdaulichem Grundfutter und unverdaulicher Rohfaser begrenzen die Menge, die die Kuh fressen kann- damit begrenzt es auch die Futteraufnahme und den Futterumsatz.
Setze Ergänzungsfuttermittel und spezielle Nährstoffe strategisch ein. Cholin hilft der Leber, Fett abzugeben und die Leistung zu verbessern. Aminosäuren verbessern die Leistung und die Immunabwehr. Chrom-Propionat unterstützt den Energiestoffwechsel, Immunabwehr, TM-Aufnahme und Leistung. Zusatzstoffe wie Monensin können den Energiestoffwechsel und die Trockenmasseaufnahme nach dem Kalben verbessern. Hefen können die Pansenfunktion, die TM-Aufnahme und die Leistung verbessern.
Nutze Auswertungsprogramme für die Leistungskennzahlen Deiner (einzelnen) Kühe und der gesamten Herde. Die Auswertungen für das Einzeltier ermöglicht Diagnosen und Entscheidungen über Behandlung bei Einzeltieren. Die wöchentliche Überwachung anderer Kennziffern wie der pH-Wert oder der Ketonwert im Urin zeigen, dass Änderungen in der Fütterung oder im Management erforderlich sind.
Quelle: Dairy Herd Management, July 2017
Autor: Jim Dickrell