Ist 100 Ihr Ziel? Sollte es das Ziel sein?
Artikel gepostet am Juni 29, 2012, 07:11:34
Die meisten Milchviehhalter bestätigen, dass es das Ziel ist, die Kuh am 100. Tag der Laktation trächtig zu haben. Um dieses zu verwirklichen sind ausgezeichnete Trächtigkeitsraten, gute Konzeptions- und großartige Besamungsraten unerlässlich. Außerdem muss die Mehrheit der Kühe bei einem Durchschnitt von 100 DIM (Tage in Milch) zwischen dem 70 und dem 130 DIM tragend sein. Um dieses Ziel zu erreichen sind vier Brunstzyklen vorhanden.
ANALYSE:
Besamungsraten
Oft wird in einem Reproprogramm die Statistik übersehen, dass die Besamungsrate der prozentuale Anteil der Kühe ist, die über einen bestimmten Zeitraum besamt werden können (normalerweise 21 Tage) und denen die besamt werden. Dieser Wert hilft die Frage zu beantworten: "Werden meine Kühe eigentlich besamt?"
Einige Veränderungen in der Brunsterkennung, wie beispielsweise die Einführung einer aktiven Überwachung oder eines neuen Synchronisationsprotokolls werden durch die Raten begründet. Das Ziel sollte eine Besamungsrate von 60 % sein. Im Moment liegt die durchschnittliche Besamungsrate bei ca. 40 %, d.h. durchschnittlich 4 von 10 Kühen, die über der freiwilligen Wartezeit sind, werden in Brunst beobachtet und überhaupt während ihres Zyklus besamt.
Wenn man die Daten von 2011 der 134 Herden der Can West DHI anschaut, werden die ökonomischen Auswirkungen der Besamungsraten offensichtlich. Für einen Anstieg von 5 % gibt es einen Gewinn am Einkommen von umgerechnet 19,50 € pro Kuh. Das bewirkt in einer Herde von 100 Kühen, bei einem Anstieg von 40 auf 60 % ein zusätzliches Einkommen von umgerechnet 7.830,- €. Im vergangenen Jahrzehnt wurden zwei Mittel für Produzenten entwickelt um die Besamungsrate zu erhöhen: Die terminorientierten Reproprotokolle und die immer häufiger eingesetzten aktiven Überwachungssysteme, wie
ai24 von Semex.
Möglichkeiten zur Verbesserung
Aktive Überwachungssysteme, wie das
ai24 von Semex haben durch die Reduzierung der Güstzeit und die Unterstützung der Milchviehhalter, ihre Kühe schneller tragend zu bekommen, ein enormes Wachstum in den letzten Jahren bewirkt.
Einige Kühe zeigen weniger als sechs Stunden Brunst, dadurch wird das
ai24, das 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche tätig ist, unersetzlich. Eine Studie der Guelph University ergab, dass aktive Überwachungssysteme die Güstzeit in einigen Herdenmanagementsystemen um 27 Tage reduzieren können. Dieses Ergebnis kann durch die erhöhte Besamungsrate dieser Herden bestätigt werden.
Die aktiven Überwachungssysteme bewirken einen Anstieg der Besamungsrate unter anderem durch die Reduzierung der Tage zwischen erster und zweiter Besamung bei den Kühen, die bei der Erstbesamung nicht trächtig geworden sind. In zwei der drei Herden der Guelph University Studie konnten Kühe 7 bis 10 Tage schneller in Brunst erkannt werden, als Kühe in anderen besamungsbasierenden Systemen. Das aktive Überwachungssystem hilft, nicht nur Kühe in Brunst auszumachen, sondern kann auch die Herdengesundheit durch die Kontrolle der Bewegungen managen. Diese Eigenschaft hilft Kühe zu identifizieren, die keine Brunst erkennen lassen, aber auch solche, die nicht ihre typischen Bewegungen zeigen, sodass der Landwirt schneller Maßnahmen ergreifen kann.
Terminorientierte Besamungsprotokolle (z.B. Ovulationssynchronisationen, double Ovsynch-Verfahren, Presynch-Verfahren, CIDR-Ovsynch-Verfahren) sind effektive Mittel um die Besamungsrate zu steigern. Durch die vielen Möglichkeiten ist es eine allseits bekannte Frage der Landwirte, welches System auf ihrem Betrieb genutzt werden soll. Die Antwort ist einfach: Der Landwirt braucht das System, welches für ihn am besten arbeiten kann. Um dieses System auszuwählen müssen zwei Fragen beantwortet werden:
1. Welches Besamungsprotokoll kann in der Herde korrekt angewendet werden?
Bei einigen Reproprotokollen müssen sechs Injektionen aufgeführt werden. Wenn in einem Betrieb schon damit gekämpft wird zwei Injektionen zu protokollieren, wird ein komplexeres Protokoll versagen, es sei denn es werden notwendige Managementveränderungen vorgenommen.
2. Identifizierung der Kühe, die mit dem Reproprogramm brünstig werden.
Soll dies mit allen Kühen geschehen, nur mit Kühen, die schon eine bestimmte Zeit in der Laktation sind oder mit Problemkühen? Die Antwort bestimmt, wie detailliert das Protokoll sein muss.
Die Beantwortung dieser zwei Fragen und die Zusammenarbeit mit dem Tierarzt hilft die sinnvollsten Tiere aus der Herde für die Synchronisationsprogramme auszuwählen.
Wenn ein Programm festgelegt wurde ist es wichtig sein Nutzen zu verfolgen. Es sollte mit dem Tierarzt oder dem Herdenfruchtbarkeitsberater ein Ziel für die zu erwartende Konzeptionsrate des neuen Programms gesetzt werden. Durch Überwachung der Konzeption werden notwendige Anpassungen vorgenommen.
Wenn nur bei den Problemkühen das Synchronisationsprotokoll eingesetzt werden soll, kann keine herausragende Konzeptionsrate erwartet werden. Daher sollte sichergestellt werden das Programm bei mehreren Kühen anzuwenden bevor eine Wahl gefällt wird. Es ist ideal über 50 Kühe zu beteiligen, Betriebe mit kleineren Herden müssen hier mehr auf ihr Bauchgefühl vertrauen.
Aktive Überwachungssysteme mittels
ai24 sowie terminorientierte Besamung sind beides Methoden um die Besamungsrate zu verbessern. Die Nutzung dieser Maßnahmen wird eine verbesserte Besamung und einen höheren Profit der Herde bewirken!