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RUW Färsenschau in Krefeld
Artikel gepostet am März 23, 2009, 13:08:39
Die Färsenschauen des RUW Gebietes, die im jährlichen Wechsel mit den Standorten Bitburg und Krefeld stattfinden, ziehen immer wieder viele interessierte Besucher aus ganz Deutschland an, denn hier zeigen die RUW-Züchter ihre besten Erstkalbskühe und so bietet sich hier eine ausgezeichnete Gelegenheit, einen Eindruck davon zu bekommen, wie einzelne, besonders jüngere Bullen sich vererben.
Schon beim Durchschauen des Kataloges zeigte sich eine gewisse Dominanz bestimmter Väter. Da bei den roten Kühen die Auswahl an Bullen immer begrenzter ist als bei den schwarzen, stammen die roten Ausstellungskühe von weniger Vererbern ab als es bei den schwarzen der Fall ist. Neben September und Talent waren erwartungsgemäß auch Classic und Lichtblick mit relativ vielen Töchtern dabei. Am Ende war es dann die tiefe und mit sehr viel Qualität ausgestattete Classic-Tochter Elenore aus der Herde Diehl aus Erzenhausen, die den Gesamtsieg der rotbunten Färsen und sogar den Grand Champion Titel der Schau mit nach Hause nehmen durfte. Ihre Mutter ist eine Talent-Tochter und geht zurück auf die bekannte US amerikanische Familie von Ever-Green-View Elsie EX-92. So dürfte sie momentan eine der interessantesten roten Färsen in Deutschland sein!
Eine herausragende und erwähnenswerte rote Jungkuh war daneben aber auch die mit einem hervorragenden Euter ausgestattete Talent-Tochter Alexa von Bernhard de Baey aus Hamminkeln. Sie stammt aus der Europaschaukuh Alster von Cadon. Sie errang einen dritten Platz hinter der sehr guten September-Tochter Lyra von Werner Nohner aus Sassen. Platz eins in dieser Kategorie erzielte die scharfe und milchbetonte Salto-Tochter WIT Extasy von Thomas und Mirjam Wiethege aus Halver, die ihr etwas höheres Hintereuter gegenüber Lyra nutzte. In der nächsten Klasse siegte die spätere Reservesiegerfärse, die Lichtblick-Tochter Escape (MV: Rubens) von Markus Theunissen aus Wipperfürth. Weitere Klassensieger waren die Agent-Tochter WIT Gitta von Wiethege, Halver vor der Lichtblick-Tochter Melanie von der GbR Wiewer-Rellmann aus Drensteinfurt. Melanie stammt übrigens aus der 93 Punkte Kuh Morelle von Koerier. Die Klasse gewinnen konnte auch die jungendliche und mit einem hervorragenden Euter ausgestattete Rescue-Tochter (Rescue=September) Monalisa von Georg Geucke aus Attendorn vor der schweren und weit entwickelten September-Tochter Cornetta von Hubert Lefting aus Lippstadt.
"WIT Extasy" von Salto
von Thomas & Mirjam Withege
Goldwin und Buckeye
Die Klassen der schwarzbunten Holsteinfärsen waren mit einigen sehr guten jungen Kühen bestückt. Goldwin, September und Talent waren hier die häufigsten Väter. Zur Siegerfärse erklärte der Preisrichter Lambert Weinberg aus Isterberg die Goldwin-Tochter ZS Goldqueen von Stefan und Matthias Zens aus Musweiler. Diese kapitale Kuh war bereits im November auf dem Semex Stand während der Eurotier zu sehen.
Reservesiegerin wurde die feinzellige, mittelrahmige, ungemein elegante und mit einem phantastischen Euter ausgestattete Buckeye-Tochter NH Fantasy von Matthias Nosbisch, Niederweis. Zwei sehr unterschiedliche Färsen, wie auch Richter Weinberg bemerkte.
Im engen Kreis der Anwärter für den Siegerpreis stand ganz ohne jeden Zweifel auch die harmonische Titanic-Tochter Rodesia von Bernd Lohmann aus Hückeswagen. Sie bestach nicht nur mit ihrem hoch und breit aufgehängten Drüseneuter sondern auch mit ihrer idealen Kombination aus Milchcharakter und Stärke.
Siegerfärse Schwarzbunt: "ZS Goldqueen" von Goldwin
von Stefan & Matthias Zens
Reservesiegerfärse Schwarzbunt: "NH Fantasy" von Buckeye
von Matthias Nosbisch
Weitere interessante Färsen waren die Talent-Tochter Otti von Heinz Breithahn, Hamminkeln, die in der ersten "Aufwärmklasse" einen dritten Platz belegte. Auch die Goldwin-Tochter THI Blacks von Rainer Thoenes, Kalkar konnte mit ihrem Qualitätseuter gefallen. Sie produzierte in den ersten 100 Tagen mehr als 3.700 kg Milch. Sie belegte Rang zwei, genau wie ihre väterliche Schwester Mysterie von der GbR Frank und Gisela Rüben aus Eschweiler in der nächsten Klasse, die sich hinter die spätere Siegerfärse Goldqueen von Zens einordnen musste. Auf Platz drei in dieser schweren Klasse lief ebenfalls eine Goldwin-Tochter, nämlich DH Alexandra von Hans-Wilhelm Derksen aus Salmorth. Einen dritten Platz belegte in der darauf folgenden Klasse auch die Goldwin-Tochter Kayal von Werner Nohner, der, wie erwähnt, auch schon bei den roten Kühen erfolgreich war. Hinter Kayal musste sich dann die Zukunftskuh PM Primel von Goldwin einreihen; Besitzer ist Dirk Voss aus Herscheid. In der darauf folgenden Klasse waren dann die ersten vier Kühe sehr unterschiedlich und am Ende siegte hier die Google-Tochter Burga von Bernhard Langenberg vor der Movie-Tochter Tamara von der KG Hannen. Auf Platz drei lief die hervorragende Roy-Tochter Highlight von Markus Theunissen, Wipperfürth vor einer weiteren Ausnahmekuh, der September-Tochter Teeblüte von Johannes Selders aus Kerken.
Das Freelanze hervorragende Qualitätskühe hinterlassen kann, ist kein Geheimnis und als sehr guter Beweis dafür betrat die schwarze, mit einer extremen Kapazität und einem hervorragenden Euter ausgestattete Freelanze-Tochter WG Babet, im Besitz von den Gebrüdern Weber aus Pantenburg und gezüchtet vom Betrieb Diehl den Ring. Hervorragend vorgestellt von Johannes Diehl wurde sie zunächst auf Platz Eins gestellt und nach längerer Überlegung dann mit der größeren Chaice-Tochter Bernstein von Elisabeth Plum aus Aldenhoven ausgetauscht. Auf Rang drei lief hier die Goldwin-Tochter Linda von Bernhard Langenberg aus Holtwick, vor der weit entwickelten Allen-Tochter Germany von Stefan van den Berg aus Warbeyen.
Der Betrieb Langenberg stellte mit der Goldwin-Tochter Donata eine weitere hervorragende junge Kuh vor. Diese Hochleistungsfärse mit Kontrollen von über 50 kg Milch landete auf Platz 3, hinter der etwas jugendlicheren und mit viel Entwicklungspotential ausgestatteten Goldwin-Tochter PM Regina von der GbR Peter Meutes aus Rommersheim. Regina ist das Produkt einer gelungenen Anpaarung von Goldwin x Lheros!
Die bereits erwähnte Reservesiegerin NH Fantasy von Buckeye siegte in ihrer Klasse vor der starken und größeren Samuelo-Tochter Balaleika von Heinz Josef Rudolphi aus Bad Lippspringe.
Meggilee
Die im Rahmen der Färsenschau gezeigten Nachzuchten boten für alle Zuschauer ein absolutes Novum mit der Gruppe des Bullen Megall. Ein Novum deshalb, weil neben einer siebenköpfigen Nachzuchtgruppe auch vier mütterliche Voll- und Halbschwestern des Bullen gezeigt werden konnten. Megall ist ein September-Sohn aus der exzellenten Lee-Tochter Meggilee, welche die RUW Schau einmal gewinnen und auch auf nationalem Parkett glänzen konnte. Neben der Vollschwester von Megall, der roten, enorm großen Maryrose, wurden zwei sehr gute Zweitkalbskühe von Morty x Meggilee gezeigt und eine hochtragende rote Rampage-Tochter aus Meggilee.
Eine weitere über die Grenzen bekannte Tochter aus Meggilee ist die rote Talent-Tochter Maxima, die Reservesiegerfärse der DHV-Schau 2007. Sie steht momentan trocken und wird im Mai wieder kalben. So kann man mit Fug und Recht sagen, dass die schwarze Lee-Tochter Meggilee, gezüchtet und entwickelt von Antonius Richter aus Salzkotten, heute eine der erfolgreichsten und besten Zuchtkühe Deutschlands ist.
Zum Schluss
Siegen können auf einer Schau immer nur wenige Tiere. Aber auch die nicht so hoch platzierten Kühe sind die vermeintlich besten in ihrer Herde und jeder Züchter und Besitzer kann stolz auf diese Zuchtprodukte sein.
Herzlichen Glückwunsch an alle Züchter und Aussteller! Besonders die Arbeit, die sich jeder Aussteller mit der Vorbereitung der Kühe gemacht hat, ist absolut lobenswert!
RK
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